So fing ich 2006 mit Joomla an.
Geschrieben von Elisa Foltyn
Im Jahr 2000 war ich Webdesignerin in einer Online Community. Im weitesten Sinne war diese Community mit Facebook vergleichbar und ich arbeitete mit einem wunderbaren Team.
Nachdem sich der Markt in diesem Bereich nicht zuletzt wegen den Datenschutz-Bestimmungen und dem allgemeinen Wandel in der digitalen Welt verändert hat, leitete mich mein weiterer Weg zunächst in die Marketingabteilung des Verlages, zu dem die Community gehörte.
Da ich noch jung war, aber noch keine verrückte Auszeit zwischen Schule und Ausbildung eingelegt habe, entschloss ich mich als Flugbegleiterin bei Air Berlin anzufangen, und arbeitete dort 1,5 Jahre als Flugbegleiterin.
Ich hatte eine gute Zeit und konnte neben ein paar deutschen Städten zumindest ab und zu mal Palma und Rom für ein paar Stunden genießen. Als ich mich dazu entschied, wieder im Medienbereich zu arbeiten, expandierte AirBerlin und wurde international. Ich hab also den interessanten Teil knapp verpasst.
Es war 2006 als ich wieder in einer Werbeagentur am Schreibtisch saß. Mein damaliger Chef stellte mir ein kommerzielles CMS (Content Management System) vor, welches von der Agentur für sämtliche Webprojekte eingesetzt wurde. Die Anschaffungskosten pro Kunde entsprachen dem Preis eines Kleinwagens und die Wartungskosten für den Kunden waren ebenso hoch.
Ich musste ehrlich gesagt zunächst recherchieren, was CMS überhaupt bedeutet und was man damit so machen kann. Dabei fand ich heraus, dass es mehrere CMS gibt, die auf Open Source Basis frei verfügbar sind. Ich habe mir dann gleich die drei bekanntesten Kandidaten heruntergeladen und getestet.
Gut, dass ich nach den ersten zwei Tests nicht gleich das Handtuch geschmissen hatte, denn ich kam mit dem Aufbau, der Logik und den fehlenden On-Board Funktionen der anderen Systeme absolut nicht klar. Kurz nachdem ich Joomla! installiert hatte, habe ich schon meine ersten Inhalte erstellt, im Menü verlinkt und sofort die Grundzüge des Systems verstanden.
„Joomla schafft es, Struktur und Logik in den Workflow zu bringen.“
Kurz darauf, nutzten wir in der Werbeagentur Joomla. Aber nicht alles war einfach und so suchte und fand ich Hilfe in den zahlreichen Joomla! Foren und durfte dort typische Anfängerfragen stellen. Ich nahm mir vor, für jede Frage, die ich stellen durfte, auch jemandem anderen zu helfen. Ich verstand damals also bereits den Grundgedanken von Open Source, ohne mich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben.
Nach meinem Marketingstudium, das ich berufsbegleitend absolviert hatte, habe ich mich 2009 selbstständig gemacht. Ein Joomla!-Kollege fand mich über das Internet und lud mich zur Joomla! User Group ein, und so wurde ich mehr und mehr Teil der Joomla! Community.
Als ich 2013 endlich überredet werden konnte, zu meinem ersten Joomladay zu gehen, weil dieser in meiner Heimatstadt Nürnberg stattfand, wurde aus der Flamme die für Joomla! loderte ein Feuer. Nach meiner ersten JandBeyond Konferenz in Prag dann, bewarb ich mich für den Posten als Lead Designerin für Joomla! und wurde dafür ausgewählt.
„Jeder fängt mal klein an.“
Durch Joomla! habe ich viele tolle Menschen kennengelernt, darunter auch den weiteren Autoren des Buches Joomla! 3 Professionelle Webentwicklung David Jardin. Ich habe einige wertvolle Freundschaften geknüpft. Ich bin gewachsen und habe wahnsinnig viel von anderen gelernt. Joomla! ist eine internationale Familie. Wenn ich auf Konferenzen Vorträge halte, dann spreche ich nicht mit Fremden sondern vielmehr mit meinen Freunden und Familie. Alle sind verschieden und doch haben wir viel gemeinsam – Wir verdienen unser Geld auf ähnlicher Basis und der Open Source Gedanke entspricht unserer Lebensphilosophie. Es ist toll, ein solches Ehrenamt auszuführen, in wichtige Diskussionen eingebunden zu sein und ein Teil der großen Verantwortung zu sein, anderen zu helfen ihr täglich Brot zu verdienen. Joomla! ist für mich nicht nur meine Arbeit, es ist eine große Möglichkeit etwas besonderes zu schaffen. Ich bin dankbar, dass meine Arbeit auf Joomla! basiert, einem System, das mehr als ein paar Zeilen Code ist.